Konflikte in Familien – und die Wege, sie zu lösen

Nachstehend zitierte Seite hat eine ganze Menge Fragen zum Thema Konflikte in Familien aufgeschrieben – und die Autor*innen haben sich dabei auch Gedanken gemacht, wie diese Konflikte zu lösen sind

Quelle: Fighting Families – Discuss

Die eine Nachricht ist die: Es gibt nicht den Königsweg – und alle, die einen solchen anpreisen, bieten in Wirklichkeit einen Holzweg an.

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Es lohnt aber dennoch, sich diesen auf dieser Seite aufgeworfenen Fragen näher zu widmen.

Dabei muss man wissen, dass die Macher*innen dieser Seite nicht ganz unvoreingenommen sind, denn sie haben alle mehr oder weniger gute oder eher schlechte Erfahrungen mit dem traditionellen gerichtlichen Familienrechtssystem gemacht. Hinzu kommt, dass diese Erfahrungen offensichtlich im anglo-amerikanischen Rechtskreis gemacht wurden, der sich von den verfahrensrechtlichen aber auch materiellrechtlichen Grundlagen des Familienrechts deutlich unterscheidet.

Gleichwohl: Die Kernaussagen und die Fragen, die dorthin führen, können auch für die deutschen Verhältnisse Gültigkeit beanspruchen.

Es gilt also, zu hinterfragen, wer die Akteuere in diesem vielschichtigen System sind, von den Beteiligten über die betroffenen Kinder über die Eltern und Schwiegereltern und die Freund*innen bis hin zu den Anwält*innen und Richter*innen. Alle haben eine bestimmte Rolle in diesem System – und man darf keine dieser Genannten irgendwie vernachlässigen.

Das führt zur nächsten Fragestellung: Wie können die Beteiligten wieder die Oberhoheit über ihr Leben und ihr Schicksal wieder zurückerhalten – wie können sie selbst sich in der konkreten Situation einordnen – und wie können Sie mit beiden Füßen wieder auf den Boden kommen oder dort bleiben?

Wenn es also gelingen kann, die Beteiligten hier in einem geschützten Setting unter Anleitung und Begleitung eines allparteilichen Dritten – dem Mediator – zu begleiten, kann ein wesentlicher Perspektivwechsel erfolgen:

Die Beteiligten sind dann nicht dem Gefühl ausgesetzt, ohnmächtige Objekte in einem vielstimmigen Konzert vieler unterschiedlicher Interessen zu sein, sondern selbst diejenigen, die das Heft in der eigenen Hand behalten können.

Das ist aufgrund der Vielschichtigkeit familiärer Konflikte nicht einfach – und es bedarf daher einer guten und gründlichen Konfliktklärung und Konfliktbegleitung. Ein Königsweg ist das – siehe oben – nicht in jedem Falle. Und auch dann, wenn dieser Weg eingeschlagen wird, ist er nur dann erfolgsversprechend, wenn das Setting und das gemeinsame Vorgehen klar strukturiert und formalisiert ablaufen – aber die inhaltliche Ausgestaltung muss den jeweiligen individuellen Bedürfnissen angepasst sein.

Hier gibt es – abseits der gerichtlichen Auseinandersetzung von Ehewohnung über Haushaltsgegenstände, Kinder, Unterhalt und Vermögensauseinandersetzung  – viele alternative Möglichkeiten, die gemeinsam erörtert und erarbeitet werden können.

Veröffentlicht von Roland Hoheisel-Gruler

Volljurist// Mediator // Dipl. Forstwirt (univ.)//Hochschullehrer

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