Eltern bleiben – auch nach der Trennung

Im Internet bin ich auf einen Erfahrungsbericht gestoßen, der die Probleme des Eltern-Bleibens nach einer Trennung anschaulich beschreibt:
— Weiterlesen livebysurprise.com/2014/02/why-parenting-coordination-didn-work.html

Tatsächlich gibt diese Erfahrungsbericht tiefe Einblicke und Hinweise, was alles wo und wie falsch laufen kann. Tatsächlich erscheint es mir so, dass weder die Bedürfnisse der ehemaligen Partner hinreichend erörtert wurden, noch, dass die Kinder als Subjekte im Trennungskonflikt behandelt wurden.

Statt dessen wurden beide Konfliktparteien in einen Machtkampf getrieben, der sich in einem kleinteiligen Klein-Klein ergab: Bettzeit für die Kinder – dranhalten oder nicht – und warum nicht? klein beigeben? Etc. Etc. …

Was aber fehlt, ist, die Menschen in ihrem Konflikt in ihrer konkreten Situation abzuholen – die Perspektive zu wandeln, eine zukunftsfähige Option zu entwickeln. Solange sich beide Konfliktparteien aber noch in ihren kleinen Beharkungen verbunden sind und hierauf die Energie gelenkt wird, fehlt es an der Befähigung, tatsächlich Eltern bleiben zu kommen. Statt dessen geht es darum, dem anderen zu zeigen, der bessere Elternteil zu sein und dem anderen seine Unfähigkeit zu beweisen. Das aber enthält nur zerstörerische Energie, die letztlich den Kindern maximal Schaden zufügen kann.

Das ist eben auch eine Aufgabe in der Mediation: die Befähigung zum Eltern sein und Eltern bleiben zu unterstützen und wieder herzustellen. Dazu gehört, die Alltagskonflikte einzuordnen und die dahinter liegenden Bedürfnisse und Beweggründe zu erörtern.

Veröffentlicht von Roland Hoheisel-Gruler

Volljurist// Mediator // Dipl. Forstwirt (univ.)//Hochschullehrer

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