…. das verspricht der heutige Netzfund zum Thema „Mediation“.
Quelle: How Mediation works in 6 steps
Tatsächlich befasst sich dieser Text weniger damit, wie Mediation funktioniert, sondern vielmehr damit, welche Schritte man durchlaufen kann/muss/soll.

Gleichwohl ist dieser kurze Text lesenswert, geht es doch darum, nicht die Schritte des Mediationsverfahrens im Einzelnen nochmals zu erläutern, sondern die Stationen, BIS ein solches Verfahren überhaupt in Gang kommt.
Damit wird eine wesentliche Voraussetzung knapp aber umfassend erklärt und Fragen, die sich Mediant*innen tatsächlich ausgesetzt sehen, in einen logischen und funktionalen Kontext gesetzt. Diese Schritte sind eigentlich entscheidend: Wie komme ich von der aktuellen Konfliktsitutation übrhaupt erst in ein Verfahren, das eine Lösung derselben ermöglicht.
In dem in dem verlinkten Text vorgestellten Verfahren ist aber zudem beachtlich, dass hier der Mediator ausführlich über den Konflikt in Kenntnis gesetzt werden soll: „Brief the Mediator“ und „Exchange Statements“ sind hier an die Nummern 4 und 5 gesetzt.
Tatsächlich gehören diese Verfahrensschritte schon an den Beginn des Verfahrens, das nach Unterzeichnung der Mediationsvereinbarung (im Schritt drei) aufgenommen wird.
Weil Mediation ein kommunikatives Konfliktlösungsinstrument ist, sind schriftliche Austausche von Statements eher die Ausnahme – ein solches Verfahren ähnelt doch mehr einem schriftlichen Vorverfahren im gerichtlichen Prozess.
Gleichwohl kann es Verfahren geben, in denen ein solches Vorgehen angezeigt ist – nämlich dann, wenn es wie auch immer geartete Gründe gibt, die Konfliktbeteiligten nicht an einen Tisch – oder in eine virtuelle Runde – zu bekommen.
Dem ähnelt dann auch der sechste Schritt, der im verlinkten Artikel beschrieben ist: Hierbei handelt es sich um die so genannte Shuttle-Mediation, bei der der Mediator nicht nur die jeweiligen Statements überbringt, sondern zudem gehalten ist, hier durch Rückversicherung bei der absendenden Seite ebenso den Kern der Botschaft herauszuarbeiten wie durch Übermittlung und Nachfragen bei der empfangenden Seite dafür Sorge zu tragen, dass das, auf was es im Moment ankommt, tatsächlich gleicwertig auf beiden Seiten vorhanden ist.
Dies ist aber in der klassischen Mediation so nicht vorgesehen – da wird diese Boten- und Shuttlefunktion durch die gleichzeitige Anwesenheit aller im tatsächlichen oder virtuellen Verhandlungsraum ersetzt.
Man kann aber auch hier schön sehen, dass Mediation und ihr verwandte Verfahren dazu da sind, sich ergebenden Probleme zu lösen und auch Verfahrenshindernisse durch vereinbarte Alternativen zu beseitigen und damit das eigentliche Ziel in der Problem- und Konfliktlösung nicht aus den Augen zu verlieren.