Wenn es darum geht, dass neue Techniken und Technologien in einem Unternehmen eingeführt werden könnten oder sollten, ist die Akzeptanz eines solchen Unterfangens nicht zwingend auf allen Ebenen vorhanden.

Das hat weder etwas mit Technikfeindlichkeit oder Rückständigkeit zu tun. Vielmehr sind Begeisterung und Vorbehalte in vielen Bereichen nicht nur in Gegensätzlichkeit vorhanden, sondern von der jeweiligen Warte zunächst einmal begründet.
Sind nun die internen und externen Entscheidungsträger:innen und von den Entscheidungen gleichfalls Betroffenen hier als Bremse der Digitalisierung auszumachen? Sind die Bedenkenträger:innen etwa diejenigen, die dafür verantwortlich gemacht werden können, dass es mit dem Anschluss an die weltweiten Entwicklungen nicht so recht voran geht?
Die Antworten sind nicht so einfach: Schuldzuweisungen sind in der Regel schnell gefunden, lösen aber weder aktuelle Probleme noch dahinter stehende Konfliktlinien. Schlimmer noch: Das Suchen nach den vermeintlich Schuldigen hemmt im Ergebnis die Möglichkeit, eine interessengerechte Innovationspolitik innerhalb eines Unternehmens ebenso zu forcieren wie damit am Markt bestehen zu können.
Die Überzeugungsarbeit durch interne und externe Aufklärungskampagnen ist nur ein Weg, aus dem Dilemma zu kommen, setzt dieses doch auf Überzeugungsarbeit bei den jeweiligen Stakeholdern, anstatt auf echten Austausch und Kommunikation.
Hier nun kann technologieorientierte Mediation ansetzen: Es kann um die Schaffung von notwendiger Transparenz ebenso gehen wie um die Schaffung von Verständnis und Verständnisbrücken. Vor- und Nachteile müssen im echten Austausch miteinander ins Gespräch gebracht werden können. Dabei sind die jeweiligen Bedarfe und Bedürfnisse zu erforschen und mit den Positionen abzugleichen.
Dadurch kann das ansonsten verbreitete Bashing entlarvt und eliminiert werden: Wie ist das mit dem Schutz personenebezogener Daten? Ist der „Datenschutz“ schuld, wenn Abläufe nicht funktionieren? Was bezwecken Schutzvorschriften in Bezug auf Prozesse und Prozessoptimierungen. Was hat IT-Sicherheit mit den in Veränderung stehenden Prozessen zu tun? Wie können hier Schwachstellen erkannt und eliminiert werden?
In Bezug auf die Beschäftigten stellt sich natürlich die Frage, was das mit dem Arbeitsplatz und dessen Sicherheit ausmachen wird. Wie werden sich die Anforderungen auswirken? Qualitativ oder quantitativ? Wie können die duch die Innovationen angestoßenen Veränderungen in der Belegschaft nicht nur aufgenommen werden sondern positiv mit getragen? Geht dies überhaupt? Wie sieht es mit der Mitbestimmung aus? Was ist mit den Arbeitszeitmodellen angesichts der Veränderungen? Das sind entscheidende Fragen, die bei der Akzeptanz der Einführung neuer Technologien eine entscheidende Rolle spielen können.
Diese Aufzählung ist bei Weitem nicht abschließend. Ich werde mich in loser Folge weiteren Themenfeldern in diesem Zusammenhang – dann aber vertiefter zuwenden.
Solche Fragen sollten nach Möglichkeit frühzeitig angegangen werden – beispielsweise mit der Unterstützung konfliktlösender kommunikativer Instrumente, wie sie die Mediation bietet.
Ein Kommentar zu “(fehlende) Technologieakzeptanz und Lösung damit verbundener Problemstellungen”
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