Netzfunde kommen einem manchmal vor, als stammten sie aus einer anderen Welt. So erscheint nachstehender Artikel aus heutiger Sicht eher wie ein archäologisches Fundstück aus vergangener Zeit als wie ein Artikel über Konfliktlösungsinstrumente, die online eingesetzt werden können:
In der Corona-Pandemie indes vermag man es sich nach über einem Jahr nur schwerlich vorstellen, wie Konfliktlösungsinstrumente auch ohne den Einsatz von online-Techniken funktionieren könnten.

Auch hier gilt: Die Technik ist das dienende Element in einem vielschichtigen und multidimensionalen Prozess. Gerade bei Konfliktlösungsprozessen kommt es auf die Achtsamkeit in Bezug auf kommunikative Elemente an. Gerade hier haben aber online-tools ihre eigentlichen Schwächen: Neben Übertragungsschwankungen und Bandbreite-(beziehungsweise -enge)-Problemen ist die Verkürzung auf den Blickwinkel eine Webcam auch mit einer Verkürzung der Wahrnehmung im Kommunikationsprozess insgesamt verbunden. Die Herausforderungen sind also immens.
Hinzu kommt, dass Datenschutz und Datensicherheit auch und gerade beim Einsatz von online-tools unverzichtbare Elemente sind, um überhaupt das Vertrauen in solche Konfliktlösungsinstrumente herzustellen. Dabei ist „der Datenschutz“ kein Hemmschuh, sondern eher unverzichtbare Grundlage für das Gelingen von online-Mediation und verwandter Instrumente.
Gleichwohl kann das Instrument dann gewinnbringend für alle Beteiligten eingesetzt werden, wenn die Rahmenbedingungen fix vereinbart werden und die Mängel an direkter Interaktion durch Vorteile bei der Übertragung von Bilddateien, dem gemeinsamen Arbeiten an Dokumenten, die Möglichkeiten an anderen virtuellen Interaktionen aufwiegen.
Von daher dürfte auch nach Corona der Anteil an Online Dispute Resolution eher steigen als zurückgehen.